Liebe Leserin, lieber Leser
Mit unserem Blog greifen wir regelmässig die aktuellen Entwicklungen rund um das Elektroauto und die Elektromobilität auf. Wir versuchen, kurz und prägnant das Wichtigste darin zu verarbeiten. Nicht jeder Medienhype interessiert uns dabei, sondern, wie sich unsere Mobilität zunehmend elektrisch gestaltet. Herzlich laden wir Sie dazu ein, mit uns in den Dialog zu treten.
Nun wünschen wir Ihnen viel Lesevergnügen !
Mittwoch, 2. November 2011
Überall Elektroautos!
von: Thomas Aschenbrenner, Managing Director emobility-experts, München
Dieser Eintrag ist bereits publiziert unter www.emobility-web.de
Bild: Thomas Aschenbrenner
Wir beschäftigen und engagieren uns nun ja schon seit einigen Jahren intensiv mit dem Thema Neue Mobilität und Elektrifizierung des Autos. Ziemlich genau vor einem Jahr haben wir uns aus unserer Überzeugung heraus entschieden, mit dem emobility-web ein Soziales Netzwerk eigens zu eMobilität zu entwickeln und zu betreiben. Als Austauschplattform für alle Engagierten und Interessierten.
2010 war das Thema allerdings noch für die meisten ziemlich „unattraktiv“ und auch noch kaum im öffentlichen Fokus. Wenn, dann gab es auf der einen Seite einen kleinen Kreis von Experten, Spezialisten, Enthusiasten und Befürwortern. Vor allem aber auch viele Einwände von Seiten der Industrie, der Auto-Lobby und Verbänden warum und wieso das alles ja gar nicht gehen könnte, wirtschaftlich und ökologisch keinen Sinn mache und überhaupt man wenn hier nur über Qualität - sprich forschen und abwarten - bestehen könne.
Also hat man sich über die Nationale Plattform Elektromobilität und in Forschungsclustern und –Regionen organisiert und …forscht und pilotiert und testet. Das interessante Ergebnis nahezu aller Pilotregionen und auch Studien: Elektromobilität funktioniert – auch schon heute!
Die Reichweiten und Fahrwerte sind schon jetzt für mehr als 80% des täglichen Bedarfs im Durchschnitt vollkommen ausreichend. Das „Problemfeld“ Ladeinfrastruktur und Reichweiten ist lösbar bzw. bei zunehmenden Akkukapazitäten und Lademöglichkeiten zuhause und in der Arbeit, den Parkhäusern, der Gastronomie etc. kein entscheidend einschränkender Faktor. OK dann noch der Einwand Energieversorgung generell. Brechen unsere Netze zusammen? Geht uns der Strom aus? Fahren wir gar zukünftig nur „pseudogrün“ mit unseren Elektroautos durch die renaturierten Städte und da draußen auf dem Land heizen wir die Atmosphäre mit Kohle- und Biogaskraftwerken auf. Oder müssen wir gar wieder auf Atomstrom umstellen. Nein. Alles das lässt sich durch die aktuelle Forschung und Prognosen widerlegen.
Elektromobilität funktioniert im Alltag wie nun auch der Abschlussbericht zum Projekt eCharged der Stadtwerke München, BMW und Siemens aufzeigt. Dann aber… die Kosten, wer kann sich das denn überhaupt leisten? Nur die Elite, Firmenwagenfahrer oder vielleicht Spitzenverdiener und –Haushalte als 2. oder 3. Fahrzeug . Auch das ist in der Gesamtkostenbetrachtung kein Problem wenn man genau hinschaut und vor allem auch weitere Preisreduktionen und Technologiesprünge berücksichtigt und Benzinpreiserhöhungen, Wartung und Wiederverkauf gegenrechnet. Unser emobility Calculator zeigt das sehr gut auf, im Vergleich zu einem konventionellen Fahrzeug und Einbeziehung aller Preis- und Kostenfaktoren.
Die Meinungen und Diskussionen zu eMobilität wandeln sich –und das sehr schnell.
Die IAA 2011 wurde zur "Internationalen-Ampere-Ausstellung" - zu einem Schaulaufen für die mobile Zukunft. Alle Medien, Sender, Zeitschriften von ZDF/Frontal über SAT.1 und RTL bis hin zu Brigitte und Stern und Bunte berichten begeistert über den neuen Trend. Stars und Sternchen aus Hollywood fahren hybrid oder elektrisch. Politiker sind stolz darauf jetzt auch ein eFahrzeug in ihrem dicken Ministeriumsfuhrpark zu haben. BMW schaltet riesige doppelseitige Anzeige in den Tageszeitungen mit dem Motto „born electric“. Und auch die nicht gerade als Avantgarde bekannte ADAC Motorwelt wird von Ausgabe zu Ausgabe fast schon zu einer Elektroauto-Fachzeitschrift.
Also es tut sich was. Es tut sich sogar sehr viel.
Die Branche ist vor oder mitten im Umbruch! Der Präsident der Bundesverbands eMobilität (BEM eV) erwartet gar schon unter den richtigen Rahmenbedingungen bis zu 5 Millionen Elektrofahrzeuge bis 2020. Und ein Bekannter
von mir – ein begeisterter Porsche und PS-Fan – fährt nun mit einem Vollcarbon Tesla durch die Münchner-Schicki-Micki -Szene und findet das „extrem cool“.
Was ist das? Spinnerei, Optimismus, Idealismus?
Nein Marktforscher sagen dazu „Trend“ - wenn es ein grosser Wandel ist dann „Mega-Trend“. Strategen nennen das gerne ein „New Game Szenario“ – auf Deutsch „die Karten werden neu gemischt“. Für Werber ist das ein neuer „urban lifestyle“ und Kennzeichen eines „neuen veränderten automobilen Werte- und Statusbewusstseins“.
Natürlich – momentan gibt es (noch) nicht allzu viele Produkte zu kaufen. Die Preise sind (noch) hoch – die Stückzahlen und Kapazitäten dagegen gering. Nahezu alle derzeit verfügbaren Modelle und Kontingente sind nach Aussage der Hersteller regelrecht ausverkauft! Aber das ist doch ein sehr gutes Signal.
Der Markt und der Bedarf entsteht immer vorab in den Köpfen der Menschen, der zukünftigen Käufer. Dort ist das Elektroauto bereits für viele eine erstrebenswerte Perspektive – in der imaginären Garage schon geparkt und am Netz.
Die Zukunft wird kommen! Driving the Future now!
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