Wie in den vergangenen
Jahren darf der 5. Kongress des Schweizer Forums Elektromobilität, der am 24.
und 25. Juni 2014 im Verkehrshaus in Luzern stattfindet, auch in diesem Jahr
mit den Niederlanden wieder ein Gastland begrüssen, das in Sachen
Elektromobilität eine Vorreiterrolle übernimmt. Während
die elektromobile Welt viel über Norwegen und seine Verkaufserfolge diskutiert,
hat sich fast unbemerkt in den Niederlanden die Elektrifizierung der
Fahrzeugflotten ihren Weg gebahnt. Möglich wurde dies durch ein konzentriertes
Handeln aller staatlichen Ebenen, unterstützt von vielfältigem privaten
Engagement. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die
Elektromobilität in den Niederlanden, von der Startphase ab 2009 bis heute.
Time frame
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Market development
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Electric vehicles on the road (3 or more
wheels)
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Program stage
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Actuel figures
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2009-2012
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demonstration projects
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2,500-3,000
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start-up phase
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1,579 (End-2011)
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2012-2015
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up-scaling
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15,000-20,000
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implementation
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31,511
(April -2014
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2015-2020
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continued roll-out
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200,000
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consolidation
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< 2020
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mature market
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1,000,000 cars in 2025
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scaling back
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Szenario
für die landesweite Einführung von Elektrofahrzeugen
In einer Startphase ab 2009 wurden bis Ende 2011 Elektrofahrzeuge
vor allem in lokalen Demonstrationsprojekten eingeführt. Ziel waren dabei 2500
bis 3000 E-Fahrzeuge. Mit diesen Projekten sollte die Alltagstauglichkeit der
Fahrzeuge überprüft und das Ladeverhalten untersucht werden, um Abschätzungen
für den zukünftigen Bedarf an Ladeinfrastruktur zu ermitteln.
Für den Zeitraum 2011-2015 wurde zusätzlich ein
Aktionsplan aufgelegt, das Dokument „Elektromobilität gerät in Fahrt“, der die
bisherigen konzeptuellen Ansätze verstärkte. Aus diesem gingen dann auch
konkrete Massnahmen hervor. So wurde ab 2012 auch der Kauf von Elektrofahrzeugen
finanziell gefördert, vor allem durch den Wegfall der Luxussteuer, aber auch
mit dem Wegfall von Strassenbenützungsgebühren oder einer geringeren
Einkommenssteuer, wenn Dienst-E-Fahrzeuge privat genutzt werden.
Angetrieben vom niederländischen Fahrrad- und
Automobilclub wurde ebenfalls ein landesweit einheitliches Schnellladenetz
aufgebaut, was mit öffentlichen Geldern unterstützt wurde. Bis März 2014
konnten so 70 Schnelllader entlang der Autobahnen realisiert werden.
Bei Ladestationen jenseits des Schnellladens unterstützen
niederländische Interessengruppen das Modell der „Auflade-Pyramide“: erst der
Aufbau der privaten Ladepunkte zu Hause, dann am Arbeitsplatz und erst zum
Schluss an öffentlichen Orten. Die Auflade-Pyramide umfasst Aufladelösungen auf
drei Ebenen:
· Abstellen
und Aufladen des Fahrzeugs auf eigenem Boden
· Parken
und Aufladen des Fahrzeugs an einer privaten Aufladestelle im öffentlichen Raum
· Nutzung
einer öffentlichen Aufladestation
Dabei wird darauf geachtet, dass öffentliche
Ladepunkte über ein national einheitliches Zugangs- und Abrechnungssystem
verfügen, das zudem von Anfang an in ein internationales Roamingsystem
eingebunden wird. So sind ebenfalls bis März 2014 nebst 19.000 privaten
Ladestationen je etwas mehr als 3500 öffentliche bzw. halb-öffentliche
Ladestationen errichtet worden.
Konnte für die frühe Phase das Ziel von 2500-3000
Fahrzeugen mit 1579 noch nicht erreicht werden, so wurde das Ziel für die
aktuelle Phase, genannt „up-scaling“, für das 15.000 – 20.000 Fahrzeuge
angepeilt wurden, bereits 8 Monate vor ihrem Ende im Dezember 2014 mit 31.511
übertroffen. Im Gegensatz zu anderen Ländern wurden in den Niederlanden jedoch
deutlich mehr Plug-In-Hybride als rein batterieelektrische abgesetzt, was
mittlerweile zu einer Änderung der Förderpolitik geführt hat. Dabei werden
nunmehr die batterieelektrischen stärker gefördert als Plug-In-Hybride.
Das Elektroauto geniesst in den Niederlanden im
Gegensatz zu manch anderen Regionen ein grundsätzlich gutes Ansehen,
insbesondere hinsichtlich der CO2-Debatte und der Energieeffizienz.
Elektromobilität wird somit in eine grundsätzliche CO2-Reduktionsstrategie
eingebunden und dies gekoppelt mit einer Strategie, immer weniger abhängig von
fossilen Treibstoffen zu werden. Dies erklärt auch die starke koordinierende
und ordnende Rolle der staatlichen Instanzen bei der Elektrifizierung der
Mobilität. Gleichzeitig lässt es aber genügend Spielraum für private Lösungen
und Geschäftsmodelle.
Wir
möchten Sie einladen, das Gespräch mit führenden Elektromobilitätsunternehmen
zu suchen, um der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen und sich den
neuen Herausforderungen zu stellen. Eine Möglichkeit bietet der 5. Kongress des Schweizer Forums Elektromobilität in Luzern. Als Referenten von den
Niederlanden sind Marco van Eenennaam
vom niederländischen Automobilclub ANWB, der mit über 4 Millionen Mitgliedern
grösste Verband der Niederlande. Ebenso referieren wird Maarten Linnenkamp von der Stadt Amsterdam. Von den
niederländischen Städten zeigt sich besonders Amsterdam besonders dynamisch bei
der Einführung von Elektroautos: 2040 sollen
hier fast ausschliesslich E-Mobile verkehren, die mit grünem Strom aus
Windkraftanlagen, Solarstrom und Biomasse-Anlagen angetrieben werden. Auch die
Boote werden elektrisch angetrieben, also jeglicher Frachttransport, sei es
über die Strasse oder auf dem Wasser. Als Referenten werden ebenso der Gründer
von Fastned, Michiel Langezaal, sowie Steven
Dorresteijn von ABB Niederlande
referieren. Das niederländische
Startup Fastned hat ABB beauftragt, ein Netz von mehr als 200 Schnellladesäulen
entlang der holländischen Autobahnen aufzustellen. Die Stationen sollen jedem
Holländer in nicht weniger als 50 km Entfernung zur Verfügung stehen und werden
von einem Solardach überspannt. Bis zum Jahr 2015 soll so das weltweit grösste
Netz von Schnellladern entstehen. Natürlich wird am Kongress des Schweizer
Forums Elektromobilität auch auf die Situation in der Schweiz eingegangen, denn
auch hier braucht es ein staatlich koordinierter Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Die rein privatwirtschaftlichen Initiativen der Mitgliedern des Verbandes Swiss
eMobility benötigen einen ordnungspolitischen Rahmen und vermehrt staatliche
Investitionen, damit umweltbewusste Automobilisten dereinst jedes auf dem Markt
erhältliche Elektro-Fahrzeug an einer Schnellladestation von EVite aufladen
können. Am Kongress stellen sich über die Ladeinfrastruktur hinaus weitere
zentrale Fragen: Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit sich die
Elektromobilität in der Schweiz durchsetzt? Welche Implikationen hat der
Masterplan Elektromobilität des Bundes, der zurzeit vom Parlament erarbeitet
wird? Kann die Wirtschaft sich selber durch ein Engagement bei EVite, beim
Aufbau von Ladeplätzen am Arbeitsplatz oder durch den Einsatz von
Elektrofahrzeugen in ihren Flotten für die Zukunft fit machen? Wie reagieren
die Energieversorger auf die Elektromobilität? Was kann die Schweiz von den
Niederlanden lernen? Diese Fragen werden im Rahmen der Plenarvorträge
abgehandelt. Jetzt anmelden und mitdiskutieren: http://www.forum-elektromobilitaet.ch/home/kongress/2014/programm.html
Nederland Elektrisch: Mit allen Links zu den
Aktionsplänen und aktuellen Factsheets: http://www.nederlandelektrisch.nl/english/
Aktuelle Verkaufszahlen, sowie bisherige Zahlen im
Archiv: http://ev-sales.blogspot.de/2014/05/netherlands-april-2014.html
Infoseite des ANWB zu elektrisch Fahren: http://www.anwb.nl/auto/themas/elektrisch-rijden
Nutzen Sie die Möglichkeiten, die der 5. Kongress bietet: spannende Vorträge, neue Erkenntnisse und motivierende Gespräche! |
Hallo, hört sich nach einem sehr interessanten Kongress zum Thema Elektro-Mobilität an. Ich habe auch einen Blog zu dem Thema und würde gerne dazu auch veröffentlichen. Wenn Sie daran Interesse haben, kontaktieren Sie mich einfach.
AntwortenLöschenHört sich gut an, dass man vermehrt den CO2-Ausstoß senken will. Ich hoffe es wird sich auf politischer Ebene auch etwas tun! Unsere Humidity Sensors zeigen leider keine guten Messwerte der Luft an.
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